Ein Langdistanz-Triathlon mit Schwimmstrecke im Ostseewasser? Das gibt es in Deutschland nur beim OstseeMan in Glücksburg. Doch weiter im Norden findet man sowohl bei den IronMan-Wettkämpfen in Dänemark als auch in Schweden ebenfalls attraktive Wettkämpfe, bei denen die erste Disziplin des 226 km langen Ausdauer-Dreikampfs im gleichen Meereswasser ausgetragen wird. Beim „IronMan Copenhagen“ stellte sich Torben Detlefsen der Herausforderung aus 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen und durfte sich nach einem langen Tag auf den dänischen Straßen über seine bislang beste Leistung auf der legendären Distanz freuen. Nach 9:02:33 Stunden überquerte der 44-jährige vom Borener SV die Ziellinie in der Kopenhagener Innenstadt und schrammte damit nur hauchdünn an der Neun-Stunden-Marke vorbei. Detlefsen erkämpfte mit seiner neuen Bestmarke zugleich den dritten Platz seiner Altersklasse M 45 und belegte in der Gesamtwertung der insgesamt 2336 Finisher den 37. Platz. Nur sechs der über 200 deutschen Starter waren vor dem Mann von der Schlei im Ziel.
„Ich bin echt glücklich mit dem Rennen und es war das erhoffte Ergebnis, auch wenn es am Ende nicht mehr ganz für eine Zeit unter neun Stunde reichte“, freute sich Torben Detlefsen, der mit dieser Leistung endgültig unter den besten Langdistanz-Triathleten Schleswig-Holsteins angekommen ist. „Es war schön, dass ich meinen Hawaii-Slot bestätigen konnte“, stellte der Borener zudem auch fest, nachdem er als Dritter der Klasse M 45 sogar auf das Siegertreppchen gerufen wurde. Das damit verbundene Ticket für einen Start bei den IronMan-Weltmeisterschaften auf Hawaii hatte Detlefsen allerdings schon seit fast einem Jahr in der Tasche, nachdem er 2021 bereits beim IronMan-Rennen in Italien unter den Besten seiner Altersklasse gelandet war.
In Dänemark lief das lange Rennen nun nahezu perfekt nach Plan. Beim Schwimmen in der Lagune am Amager-Strand (1:07:16 Std.) blieb Detlefsen genau in seiner Zeitvorgabe. Auf der Radstrecke, die zwischen Passagen im Zentrum von Kopenhagen und idyllischen Landschaftsstrecken auf Seeland wechselte, konnte sich Detlefsen mit gleichmäßigem Tempo (rund 38 km/h) immer weiter nach vorn arbeiten und stieg nach 4:43:45 Stunden vom Rad. Beim abschließenden Laufen konnte der Marathon-Kreisrekordhalter dann seine Trumpfkarte auspacken und eine richtig starke Laufleistung abliefern. „Ich bin guten Mutes auf die Strecke gegangen und es lief anfangs richtig super. Auch nach einem kleinen Krampf bei km 26 habe ich mich wieder berappelt. Am Schluss konnte ich das Tempo nicht mehr ganz halten“, analysierte Detlefsen den Verlauf der 42,195 km in Kopenhagen, die er in ganz starken 3:03:10 Stunden bewältigte. „Unter drei Stunden zu bleiben, wäre natürlich optimal gewesen. Aber auch die Zeit ist voll okay“, stellte Detlefsen fest. Mit seiner neuen Bestmarke von 9:02:33 Stunden lieferte Detlefsen die zweitbeste Langdistanz-Zeit ab, die bislang für einen Triathleten eines Klubs aus der Schleiregion registriert wurde. Eine Zeit unter neun Stunden war bisher nur seinem BSV-Vereinskameraden Roman Richthammer gelungen, der just vor sechs Wochen in Roth die gleiche Distanz 8:53:48 Stunden gemeistert hatte.
Nach dem gelungenen Ausflug nach Dänemark blickt Torben Detlefsen auch schon weiter nach vorn. Nach einer kurzen Erholungsphase beginnt für ihn bereits die finale Vorbereitung auf seinen Start bei den IronMan-Weltmeisterschaften in Kailua-Kona auf Hawaii. „Das möchte ich genießen, aber auch ein gutes Rennen machen. Vielleicht klappt es dort unter zehn Stunden“, sagt Detlefsen, der gut weiß, dass in der Hitze der Vulkaninsel keine Bestmarken möglich sein werden.
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