Torben Detlefsen entwickelt sich zum WM-Dauerbrenner der Triathleten aus dem Norden und hat die nächste interessante Herausforderung erfolgreich gemeistert. Bei den IronMan-Weltmeisterschaften im französischen Nizza bewältigte der 45-jährige vom Borener SV zum zweiten Mal in dieser Saison erfolgreich die Triathlon-Langdistanz aus 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen. Beim Hitzerennen an der Côte d’Azur benötigte Detlefsen für den Ausdauerdreikampf 10:49:55 Stunden und landete unter den über 2.000 Startern aus aller Welt, die sich für die WM qualifiziert hatten, auf dem 371. Platz. In seiner Altersklasse M 45 belegte er damit einen starken 27. Platz von 296 Athleten.
Nachdem Detlefsen im vergangenen Oktober bereits bei der IronMan-WM auf Hawaii erfolgreich unterwegs war, bewies er nun auch in Frankreich, dass er die lange Distanz auch bei Hitze bewältigen kann. „Von den Temperaturen hatte das wirklich auf Hawaii-Niveau und ist echt ein guter Vertreter für Kona“, stellte der Borener beim Vergleich der beiden WM-Locations fest. Erstmals fanden die Weltmeisterschaften auf der Triathlon-Langdistanz für die Männer nicht auf der Pazifikinsel, sondern am Mittelmeer statt. Im Oktober werden lediglich die Frauen auf der traditionellen Strecke auf Hawaii ihre Weltmeisterinnen ermitteln. Im kommenden Jahr wird es dann wieder umgekehrt sein. Dann werden die Frauen in Nizza und die Männer in Kona starten. „Das Wasser war recht salzig und auch etwas wellig und auf der Laufstrecke gab es keinen Schatten. Das erinnerte beides auch an Hawaii. Die Radstrecke hatte dagegen aber einen ganz anderen Charakter“, erklärt Detlefsen. Während auf Hawaii auf einem langen, geraden Highway durch die Lava-Landschaft gefahren wird, hatten die Triathleten in Nizza auf der 180 km langen Strecke insgesamt 2.400 Meter in den Voralpen zu bezwingen. „Die Anstiege lagen mir ganz gut und ich habe viele überholt. Die Abfahrten waren eng und kurvig und teilweise ohne Straßenbegrenzungen. Das war sehr ungewohnt für mich und man musste sehr aufpassen. Da bin ich lieber vorsichtig gefahren“, erklärt Detlefsen, der wie alle anderen Athleten auf der anspruchsvollen Strecke deutlich mehr Zeit (5:51:32 Std.) für die zweite Disziplin benötigte als auf einer flachen Strecke. Das Schwimmen im Mittelmeer hatte er zuvor trotz des bei 24,8 Grad Wassertemperatur kurzfristig verhängten Neoprenverbots in 1:13:43 Stunden gut hinter sich gebracht. Das abschließende Laufen wurde dann allerdings zum echten Hitzetest. „Die Wärme stieg vom Asphalt richtig auf und es gab keinen Schatten. Ich habe leider schnell gemerkt, dass es beim Laufen nicht ganz mein Tag wird“, erzählt der Marathon-Kreisrekordhalter über die Erlebnisse in seiner Paradedisziplin. „Da habe ich mich ziemlich über die Strecke geschleppt, aber in der letzten Runde dann doch nochmal zusammengerissen“, führt er weiter aus. Die 42,195 km in der Hitze lief er in 3:34:24 Stunden immer noch mit einer starken Zeit. „Insgeheim hatte ich gehofft, dass ich mit einem guten Lauf auch in Richtung der ersten zehn Plätze meiner Altersklasse kommen kann. Aber das klappt heute nicht. Mit dem Rennen bin ich unter dem Strich aber trotzdem sehr zufrieden“, bilanzierte Torben Detlefsen. Beim Qualifikationsrennen im Juni in Hamburg hatte er die gleiche Distanz in 9:05:30 Stunden bewältigt. Seine starke Form hatte der BSV-Triathlet bereits vor zwei Wochen bei den IronMan70.3-Weltmeisterschaften auf der halben Langdistanz (1,9 km – 90 km – 21,1 km) im finnischen Lahti angedeutet, wo er bei völlig anderen Witterungsbedingungen im Dauerregen 4:29:19 Stunden unterwegs war.
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