Ein Sieger, der seit 20 Jahren eindrucksvoll sein hohes Niveau halten kann, und viele junge Laufeinsteiger, die teilweise erst wenige Jahre laufen können, sorgten bei der 33. Borener Meile einmal mehr für ein vielfältiges Miteinander ganz unterschiedlicher Läufertypen. Die insgesamt 90 Aktiven einte beim Laufklassiker in der Schleigemeinde das gemeinsame sportliche Ziel, die 1609,34 Meter lange Wendepunktstrecke zwischen Boren und Klein Boren möglichst schnell zu rennen. Während die Jugendläufe und das Rennen der Frauen noch auf trockenem Asphalt stattfanden, erwischte die Männer bei ihrem Rennen ein kräftiger Regenguss, der die Lust die Ziellinie rasch zu erreichen, noch einmal richtig bekräftigte. „Es war fast mehr ein Kampf gegen das Wetter als gegen die Uhr, aber es hat wieder richtig Spaß gemacht“, stellte der pitschnasse Sieger Micha Heidenreich nach dem Rennen fest. Der 37-jährige unterstrich mit seinem neunten Sieg bei der Borener Meile seinen inoffiziellen Status als „König der Meile“. Der Mittelstreckler von der LG Nord Berlin verknüpfte wie schon so oft einen Besuch in der Heimat mit einem Start bei der Meile, die er bereits 2004 als damals 17-jähriger im Dress des MTV Gelting 08 erstmals gewonnen hatte. Kein anderer Athlet konnte bei der Meile über einen so langen Zeitraum immer wieder auf Spitzenniveau Akzente setzen wie der Rekordsieger aus der Bundeshauptstadt. Die 33. Auflage der Meile gewann Heidenreich in 4:58 Minuten vor Benjamin Reuter (LAC Kronshagen/ 5:16 Min.) und Jan Gutberlet (Post-SV Uelzen/ 5:21 Min.). Eine neue Siegerin gab es im Rennen der Frauen. Hier setzte sich die laufstarke Siebenkämpferin Julia Peters vom LAC Kronshagen bei ihrem ersten Start in Boren in 5:54 Minuten mit klarem Vorsprung vor Friederike Nehring (TSV Schleswig/ 6:14 Min.) und Marit Lorenzen (Borener SV/ 6:31 Min.) durch.
Ganz besonders laut bejubelt wurde allerdings zuvor schon die Siegerin des Laufs der Mädchen. Die 10-jährige Matilda Vollbehr setzte das Glanzlicht einer starken Teamleistung der Fußball-Kids aus der gemischten E-Jugend-Mannschaft der SG Süderbrarup/Angeln. Die Fußballcrew trat in voller Mannschaftsstärke beim Borener Lauf-Happening an und stellte unter Beweis, dass Fußballer auch laufen können. „Die Meile ist für uns eine tolle Gelegenheit, etwas Abwechslung in den Trainingsalltag zu bringen. Genug Fitness, die Strecke zu schaffen, haben alle Fußballer“, stellte Trainer Jonathan Lahrs nach dem Rennen zufrieden fest. Der 38-jährige schnürte danach im Männerrennen selbst noch die Laufschuhe. Lahrs kennt das Laufgefühl bei der Borener Meile schon aus eigener Kindheitszeit, als fast alle Kinder der damaligen Grundschule Boren traditionell beim Lauf vor der Haustür antraten. „Ich fand es schade, dass die Beteiligung bei den Kindern zuletzt etwas nachgelassen hat. Da habe ich die Chance gern ergriffen, wieder ein paar Kinder zu motivieren“, sagt der Trainer, aus dessen Team neben Matilda Vollbehr mehrere weitere Fußballer ihr Lauftalent bewiesen und in ihren Altersklassen einen Platz auf dem Siegertreppchen erkämpfen. Als schnellstes Lauftalent des Abends gewann allerdings Joost Triphaus vom Eckernförder MTV in 6:07 Minuten den Lauf der männlichen Jugend.
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